Anleitung zum Heilfasten
Heilfasten ist eine sehr gute Möglichkeit um Körper, Geist und Seele zu reinigen. Und unser Organismus ist evolutionär darauf eingestellt, längere Zeit im Jahr mit wenig Nahrung auszukommen. Schon interessant, er kommt mit Mangel besser zurecht, als mit dem ständigen Überfluss…
Hier kommt eine kurze Anleitung zum Heilfasten/Saftfasten:
Was passiert beim Fasten?
Wenn der Körper viel weniger Nahrung zur Verfügung hat, muss er sich anpassen. Der Stoffwechsel verändert sich, und greift auf seine Energiespeicher zurück. Diese sind Glykogen, Fett und Protein.
Zuerst wird der gespeicherte Zucker, der sich als Glykogen in der Leber befindet abgebaut. Zucker ist leicht verfügbar und daher nach spätestens 24 Stunden aufgebraucht. Danach wird Eiweiß zur Glucosegewinnung herangezogen. Eiweiß/Proteine, die sich z.B. im Darm oder in den Muskeln befinden, liefern Energie. Damit der Köper nicht zu viel Muskelmasse verliert, greift er nur kurze Zeit auf diese Reserven zu, danach wird das Fett abgebaut. Fett wird erst nach vier Tagen abgebaut.
Ablauf einer Heilfastenkur
- Vorbereitung:
5 – 7 Tage im Kalender eintragen. Mit der Familie und/oder Freunden besprechen. Vielleicht macht jemand mit…Folgende Vorräte braucht man:
Kräutertees: z.B. Brennnessel, Schafgarbe, Johanniskraut, Melisse
Gemüse: z.B. Sellerie, Lauch, Kürbis, Fenchel, Zwiebel, Rote Rüben
Gemüsesaft (am besten ungesalzen): z.B. aus Sauerkraut, Tomaten, Rote Rüben
Obstsäfte (je weniger Zucker und Säure desto besser): rote Beerensaft
Glaubersalz (optional)
Für die Entlastungstage: Kartoffel, Reis, Hafer - Starten mit einem Entlastungstag:
Den Körper langsam auf das Fasten einstimmen:
Kein Kaffee, kein Alkohol, Reis mit gekochtem Gemüse, gekochte Kartoffeln - Fasten
Für Gesunde reicht eine Dauer von 5 – 7 Tagen gut aus. Meist werden 5 Tage empfohlen aber auch schon mit 3 Tagen kann man dem Körper etwas Gutes tun. Mehr wird in Fastenkliniken angeboten – hier sollte man immer mit einem Arzt zusammen arbeiten.
Nur flüssige Nahrung aufnehmen. Um den Stoffwechsel umzustellen, sollen maximal fünfhundert Kilokalorien aufgenommen werden. Damit das Fasten wirkt, ist dieser Punkt ganz wichtig. - Erlaubt sind:
* ungesüßte Kräutertees
* stilles Wasser (2-3 Liter)
* Gemüsebrühe (unbedingt selbst zubereitet, einfach Gemüse ca. 1 h köcheln lassen, abseihen)
* morgens und abends ein Glas Obst- oder Gemüsesaft
(wirksamer ist das Fasten, wenn man nur Gemüsesaft langsam trinkt) - Fastenbrechen:
Das Fasten wird meist mit einem geriebenen Apfel gebrochen. Es ist wichtig, den Körper wieder ganz langsam an das Essen zu gewöhnen. - 1 – 3 Aufbautage
Gönne deinem Körper noch ganz leichte Kost: Reis mit Gemüse, Kartoffeln, Haferflocken, Suppe…
Was muss man beim Fasten noch beachten?
Bewegung
Leichtes körperliches Training wie Gymnastik, Schwimmen, Wandern oder Laufen ist während einer Fastenkur sehr wichtig. Die Bewegung dient dazu den Kreislauf zu stabilisieren und verhindert den verstärkten Abbau von Muskeleiweiß.
Entspannung
Fasten ist Aufräumen in den Körperzellen, versuch auch deine Gedanken zu sortieren. Meditation, Gehen oder ein Buch lesen kann das unterstützen. Mach das, was dir gut tut!
Stimmung heben mit Fasten?
Am Beginn einer Fastenkur fühlt man sich erst durch den Hunger nicht so wohl. Wenn sich aber der Körper daran gewöhnt hat und den Stoffwechsel umstellt, dann steigt die Stimmung. Fastende berichten immer wieder von Glücksgefühlen, guter Stimmung und einem „Fasten-High“.
Wissenschaftlich erklärt ist das damit, dass schon bei einem kurzfristigen Nahrungsentzug das Hirn vermehrt Serotonin produziert. Serotonin ist ein Glückshormon. Fastet man länger als ein paar Tage, dann bleibt das Hormon länger im Blut und entfaltet so seine stimmungsaufhellende Wirkung.
Wer sollte nicht fasten?
Folgenden Personengruppen wird von einer Fastentherapie abgeraten: Schwangere und stillende Frauen, Menschen mit Essstörungen, Schilddrüsenüberfunktion, Demenz, Typ-1-Diabetes oder einer Leber- oder Nierenfunktionsschwäche.
Noch interessant zu wissen:
Das Fettgewebe eines gesunden, 70 Kilogramm schweren Mannes würde theoretisch reichen, um ihm über 70 Tage ohne Nahrung genug Energie zum Überleben zu liefern.
Quellen und mehr Infos:
https://aerztegesellschaft-heilfasten.de/faqs/
https://www.quarks.de/gesundheit/ernaehrung/wie-gut-ist-fasten/
Michalsen, A. (2017). Heilen mit der Kraft der Natur: Meine Erfahrung aus Praxis und Forschung–Was wirklich hilft. Suhrkamp Verlag. Online: https://www.suhrkamp.de/buecher/heilen_mit_der_kraft_der_natur-prof_dr_andreas_michalsen_17698.html